Vor 500 Jahren im April 1523 gab Herzog Ludwig II. von Pfalz-Veldenz-Zweibrücken den Startschuss für die Reformation in seinem wittelsbacher-veldenzischen Herzogtum, und zwar mit der Berufung des Melanchthon-Schülers Johann Schwebel zum Hofprediger in Zweibrücken und des Johanniters und Luther-Schülers Nikolaus Faber zum ersten evangelischen Pfarrer in Meisenheim. Auf dem Gebiet der Ev. Kirche im Rheinland gehören Meisenheim, Veldenz und Mülheim a.d. Mosel damit zu den ältesten evangelischen Gemeinden.
Grund genug, dieses Jubiläum mit zwei Festtagen zu begehen: An Christi Himmelfahrt (18. Mai 2023) in Meisenheim am Glan mit dem rheinischen Präses Dr. Thorsten Latzel und am 10. September 2023 mit Vizepräses Christoph Pistorius (Düsseldorf) und Superintendent Dr. Jörg Weber (Trier) auf Schloss Veldenz.
Zahlreiche Ehrengäste und Gottesdienstbesucher aus allen Orten der Grafschaft Veldenz kamen bei herrlichem Sommerwetter von der Thalveldenzer Marienkapelle zu Fuß zum Schloss. Wer den steilen Weg zum Schloss nicht zu Fuß gehen wollte, wurden von zwei Kleinbussen aufs Schloss gefahren. Der festlich geschmückte Rittersaal war bis auf den letzten Platz gefüllt, Dutzende mussten stehen. Der Spielkreis „Alte Musik“ aus Trier umrahmte mit Musik aus der Renaissancezeit den Festgottesdienst. Die Bläser des VMO Veldenz begleiteten die Lieder, Diana Kirchen auf dem E-Piano die liturgischen Wechselgesänge der lutherischen Liturgie, mit der der Festgottesdienst festlich gestaltet wurde.
Pfarrer Berke rief in seiner Einführung in den Gottesdienst in Erinnerung, wie es zur Reformation in Pfalz-Veldenz-Zweibrücken kam und was den Reformatoren damals wichtig war. Er hatte dazu ein Heft erstellt, dass an alle Besucher verteilt wurde. Vizepräses Christoph Pistorius hielt die Predigt über die „Zehn Aussätzigen“ (Lukas 17, 11-19), die von Jesus geheilt wurden und von denen nur einer Jesus gedankt hat. Der Vizepräses unterstrich die Wichtigkeit des Dankens. Oft vergessen wir, Gott und unseren Mitmenschen zu danken. Zum Glauben an Jesus Christus, der den Reformatoren so wichtig war, gehöre die Dankbarkeit für das Gute, das Gott uns getan hat.
Im Anschluss an den Festgottesdienst referierte Pfarrer i.R. Dr. Bernhard H. Bonkhoff über die Anfänge der Reformation im Herzogtum Pfalz-Veldenz-Zweibrücken und berichtete von neuen Forschungen, dass ein Mönch des Klosters Wolf bei Traben-Trarbach mit dem Namen Hauth sich der Reformation anschloss und dabei mitwirkte, dass Wolf und Traben-Trarbach evangelisch wurden.
Zum Abschluss des Festtages waren alle Ehrengäste und Besucher von der Schlossbesitzer-Familie Dr. Haufs-Brusberg zum Sektempfang mit Imbiss eingeladen. Nachdem sich alle gestärkt hatten, konnten die Ehrengäste ihre Grußworte sprechen und Glückwünsche zu diesem Jubiläum aussprechen.
Zunächst richtete Spuerintendent Dr. Jörg Weber die Grüße des Kirchenkreises aus, gefolgt von Dekan Peter Klauer für die katholische Seite, der auch die Grüße von Bischof Dr. Ackermann überbrachte. Der Trierer Bischof konnte aus terminlichen Gründen der Einladung nicht folgen. Ganz besonders haben wir uns darüber gefreut, dass aus der Mülheimer Partnergemeinde Hetzdorf Pfarrerin Dorothea Büschek mit ihrem Ehemann die weite Fahrt (850 km!) aus der Uckermark/Vorpommern auf sich genommen hat. Von der ADD in Trier kam der Abteilungsleiter Landwirtschaft/Weinbau, Christof Pause, vom Landkreis Bernkastel-Wittlich Alex Licht als Kreisbeigeordneter, für die VG Bernkastel-Kues Verbandsbeigeordneter Engelbert Lausberg, für die Stadt Bernkastel-Kues mit Ortsteil Andel Beigeordneter Alfred Port sowie die Bürgermeister der Orte der alten Grafschaft Veldenz.
Mit 40 Teilnehmern waren die Kirchengemeinden Mülheim und Veldenz an Christi Himmelfahrt (18.05.23) nach Meisenheim und zur Ebernburg gefahren, umgekehrt kam nun eine stattliche Anzahl von Teilnehmern aus den alten veldenzischen Gebieten im Glantal und im Raum Kusel mit Verbandsbürgermeister Dr. Spitzer aus Kusel an der Spitze auf das Schloss Veldenz. Mit dabei waren aus Lauterecken Verbands-beigeordneter Olaf Radolak und Stadtbürgermeisterin Isabel Steinhauer-Theis sowie Helmut Dick aus Theisbergstegen mit weiteren Mitgliedern des Fördervereins Pfalz-Veldenz und zudem Gemeindeglieder aus Meisenheim.
Gefreut haben wir uns auch, dass die Bundestags- und Landtagsabgeordneten Dr. Marlon Bröhr MdB, Jutta Blatzheim-Roegler MdL sowie Karina Wächter MdL aufs Schloss gekommen waren. Mit dabei auch Johanniter-Ritter aus dem Raum Mosel-Saar mit Subkommendeleiter Felix Graf Hardenberg aus Mettlach an der Spitze.
Nicht fehlen durften die Vertreter der Diakonie: Andreas Reinhard (Leiter Ev. Jugendhof Martin-Luther-King in Traben-Trarbach-Wolf und Ev. Erziehungshilfe Veldenz), Sandra Schiffmann-Lotz (stv. Leiterin Ev. Kindergarten Arche Noah Mülheim) sowie Daniel Bialas (Geschäftsführer Johanniter-Unfallhilfe Trier-Mosel). Mit dabei auch die Ev. Archivstelle Boppard mit Uwe Hauth an der Spitze.
